Panamericana durch Steppe, Wüste und am Meer nach Peru
Nach insgesamt über 16 Stunden Flug kommen wir am Donnerstag früh in Santiago de Chile an. Die Zeit habe ich genutzt um mit dem Lernprogramm des Entertainmentsystem an Bord noch ein paar Worte Spanisch zu lernen. Ich hätte wohl eher damit anfangen sollen.
Santiago begrüßt uns mit kaltem Regenwetter – das kann ja toll werden. Kein Wunder, hier ist ja Winter. Ich war von Anfang skeptisch mit der Wahl der Reisezeit. Es sollte aber der einzige Regen auf der ganzen Reise bleiben.
Erste Station – Villa Kunterbund in Valparaiso, die Anlaufstelle für verrückte Motorradfahrer wie uns. Martina und Enzo betreiben hier in einer alten, interessanten Holzvilla aus der Blütezeit der Stadt Anfang des 20. Jahrhunderts ein rustikales Hostel. Die Farben sind zwar schon etwas verblasst aber den Vergleich mit der gleichnamigen Villa aus Pipi Langstrumpf muss die Villa nicht scheuen. Da wir die einzigen Gäste sind, bekommen wir jeder ein extra Zimmer.
Während wir erst mal entspannen kümmern sich Martina und Enzo um die Überwindung aller bürokratischen Hürden bei der Einfuhr unserer Motorräder so dass wir bereits am Nachmittag die Kisten zur Verfügung haben. Das Auspacken und Montieren geht dann ruckzuck, Enzo kümmert sich noch um das Einlagern der Kisten und am Abend sitzen wir bei unseren Motorrädern und einem Bier zufrieden im Hof der Villa Kunterbund.
Eigentlich wollten wir schon Freitag starten aber für den Abend haben wir uns mit Freunden aus Santiago verabredet. Wir hoffen dabei auch ein paar nützliche Information über Land und Leute zu erhalten. Enzo bietet uns an am Abend für uns zu grillen – Assado. Wir müssen nur einkaufen – gute Gelegenheit uns die Stadt anzuschauen.
Rindfleisch wird hier im ganzen Stück über der Holzkohle gegrillt. Wir sind skeptisch aber vom Ergebnis begeistert. Bei lecker Fleisch, Wein, Bier und interessanter Unterhaltung verging der Abend wie im Fluge.
Samstag früh - endlich gehts los. Nach kurzem Frühstück starten wir bei herrlichem Sonnenschein Richtung Norden. Wir wollen erst am nach Peru und uns auf der Rückfahrt etwas mehr Zeit für Chile lassen - wenn dann noch Zeit ist.
Aber zuerst haben wir uns in Valparaiso und Vina del Mar erst ein paar mal verfahren, bis wir über Umwege die Panamericana erreichen. Um schnell voranzukommen ist das wohl die einzige Möglichkeit. Nebenstraßen gehen schnell in unbefestigte Pisten über und können sich auch als Sackgasse entpupen wie wir auf der Rückfahrt noch feststellen mussten.
Die Panamericana ist bis auf das letzte Stück vor Peru hervorragend ausgebaut, teilweise sogar vierspurig wie eine deutsche Autobahn und teilweis mautpflichtig - auch für Motorräder. Zusammen mit dem Sprit (umgerechnet zwischen 1,40 und 1,50€/l) kam auf der lange Streck schon eine ordentliche Summe zusammen. Im Vergleich zu Deutschland ist aber wenig Verkehr, so dass wir gut vorankommen.
Die Landschaft wird, je weiter wir nach Norden kommen, immer karger und geht immer mehr in Wüste über. Leider geht die Sonne sehr zeitig unter (hier ist ja Winter) und von der beginnenden Dämmerung bis zum Sonnenuntergang bleibt meist wenig um noch einzukaufen und einen Übernachtungsplatz zu suchen. So ist es meist schon dunkel, wenn wir endlich unsere Zelte aufgebaut haben, zumal sich zeigt, dass geeignete Plätze recht rar sind. Am einfachsten ist es immer am Meer. In den Bergen werden wir aber durch einen grandiosen Sternenhimmel und helle Mondnächte entschädigt.
Meine anfänglichen Bedenken, dass ich auf den endlos langen Geraden schnell ermüde und einschlafe (so wie in Sibirien), wurden schnell zerstreut. Trotz der geringen Vegetation ist die Landschaft sehr abwechslungsreich. Weite Ebenen, tiefe Schluchten, grandiose Küstenabschnitte und immer wieder die in der Ferne weiß leuchtenden Andengipfel machen die Fahrt recht abwechslungsreich und Begegnungen wie mit den neugierige Seelöwen und Pelikane, die sich wohl wundern, was wir da treiben lassen keine lange Weile aufkommen.
Tankstellen sind auf den langen Abschnitten zwischen größeren Städten eher rar und man sollte nicht zuviele Möglichkeiten auslassen, sonst geht es einem wie uns - kurz vor Antofagasta ist bei Hendrik der Sprit alle und Torsten muss von seinem geringen Rest noch etwas abgeben. Beider scheinen sich wohl die letzten km nur auf Ihre Tankanzeigen konzentriert zu haben, denn die neben der Straße aus dem Sand ragende "Hand der Wüste", wo Torsten unbedingt uns fotografieren wollte, lassen sie beide ohne Reaktion links liegen. Martina hatte wohl recht, als sie uns sagte, dass man die Hand eigentlich nicht übersehen kann, aber es gebe auch welche die sie nicht sehen. Mein Vorteil ist aber auch, dass ich das Problem mit der Tankanzeige nicht habe. Die zeigt eh immer leer an.
Tagsüber brennt auf den Hochebenen die Sonne und sorgt für Temperaturen bis knapp 40°. Nachts kühl es sich dann aber schnell bis auf knapp über 0° ab. Auch ein Grund besser am Meer zu schlafen. Dort sinkt die Temperatur nicht unter 10°. Dabei erlebten wir mehrmals das Phänomen, dass bei ca. 500 bis 700m Höhe sich die vom Meer aufsteigende Luft zu Nebel kondensiert und die Temperatur innerhalb weniger 100 Meter von weit über 30° auf deutlich unter 10° sinkt, um dann zum Meer hin auf fast 20° wieder anzusteigen. Die Mischung aus ziehenden Nebelschwaden und Sonnenlicht gibt der Landschaft ein gespenstiges Aussehen von schauriger Schönheit.
Der Abstecher nach Pisagua an unserem letzten Abend in Chile hat sich gelohnt. Eine schöne kleine Stadt am Meer und ein toller Platz zum Zelten mit grandioser Aussicht über die Bucht.
Frühstück gibt es, wie auch die Tage zuvor, in einer der am Straßenrand stehende Posada. Diese sehen zwar meist eher aus wie abrissreife Hütten und man kann sich kaum vorstellen, dass es da was vernünftiges gibt, aber überall ordentliches und schmackhaftes Essen.
Auf der Fahrt zum Grenzübergang nach Peru in Arica bekommen wir schon mal einen kleinen Vorgeschmack, wie Straßen in Südamerika auch aussehen können. Hier wird die Panamerikana neu gebaut. Heißt für uns: Warten an Vollsperrungen und viel Staub auf unbefestigten Pisten fressen.
Der Grenzübertritt hinter Arica verkäuft ohne größere Probleme. Torsten ist wohl die Aufmerksamkeit die wir erhalten zu gering. Also legt er sein Motorrad spektakulär vor das Abfertigungshäuschen – jetzt schauen alle her und freuen sich offensichtlich über die Abwechslung und die freundlichen Grenzer helfen und bei der Abwicklung der schwer zu durchschauenden Formalitäten. -Warum wir das für uns wichtigste Formular für die Einfuhr der Motorräder (mit 3 Durchschlägen) im Obergeschoß des Gebäudes in der Kantine an der Kasse kaufen müssen und nicht gleich bei der Abfertigung ausgehändigt bekommen, wird wohl ein Geheimnis der peruanischen Bürokratie bleiben. Nach 1,5 Stunden sind wir in Peru.
Santiago begrüßt uns mit kaltem Regenwetter – das kann ja toll werden. Kein Wunder, hier ist ja Winter. Ich war von Anfang skeptisch mit der Wahl der Reisezeit. Es sollte aber der einzige Regen auf der ganzen Reise bleiben.
Erste Station – Villa Kunterbund in Valparaiso, die Anlaufstelle für verrückte Motorradfahrer wie uns. Martina und Enzo betreiben hier in einer alten, interessanten Holzvilla aus der Blütezeit der Stadt Anfang des 20. Jahrhunderts ein rustikales Hostel. Die Farben sind zwar schon etwas verblasst aber den Vergleich mit der gleichnamigen Villa aus Pipi Langstrumpf muss die Villa nicht scheuen. Da wir die einzigen Gäste sind, bekommen wir jeder ein extra Zimmer.
Während wir erst mal entspannen kümmern sich Martina und Enzo um die Überwindung aller bürokratischen Hürden bei der Einfuhr unserer Motorräder so dass wir bereits am Nachmittag die Kisten zur Verfügung haben. Das Auspacken und Montieren geht dann ruckzuck, Enzo kümmert sich noch um das Einlagern der Kisten und am Abend sitzen wir bei unseren Motorrädern und einem Bier zufrieden im Hof der Villa Kunterbund.
Eigentlich wollten wir schon Freitag starten aber für den Abend haben wir uns mit Freunden aus Santiago verabredet. Wir hoffen dabei auch ein paar nützliche Information über Land und Leute zu erhalten. Enzo bietet uns an am Abend für uns zu grillen – Assado. Wir müssen nur einkaufen – gute Gelegenheit uns die Stadt anzuschauen.
Rindfleisch wird hier im ganzen Stück über der Holzkohle gegrillt. Wir sind skeptisch aber vom Ergebnis begeistert. Bei lecker Fleisch, Wein, Bier und interessanter Unterhaltung verging der Abend wie im Fluge.
Samstag früh - endlich gehts los. Nach kurzem Frühstück starten wir bei herrlichem Sonnenschein Richtung Norden. Wir wollen erst am nach Peru und uns auf der Rückfahrt etwas mehr Zeit für Chile lassen - wenn dann noch Zeit ist.
Aber zuerst haben wir uns in Valparaiso und Vina del Mar erst ein paar mal verfahren, bis wir über Umwege die Panamericana erreichen. Um schnell voranzukommen ist das wohl die einzige Möglichkeit. Nebenstraßen gehen schnell in unbefestigte Pisten über und können sich auch als Sackgasse entpupen wie wir auf der Rückfahrt noch feststellen mussten.
Die Panamericana ist bis auf das letzte Stück vor Peru hervorragend ausgebaut, teilweise sogar vierspurig wie eine deutsche Autobahn und teilweis mautpflichtig - auch für Motorräder. Zusammen mit dem Sprit (umgerechnet zwischen 1,40 und 1,50€/l) kam auf der lange Streck schon eine ordentliche Summe zusammen. Im Vergleich zu Deutschland ist aber wenig Verkehr, so dass wir gut vorankommen.
Die Landschaft wird, je weiter wir nach Norden kommen, immer karger und geht immer mehr in Wüste über. Leider geht die Sonne sehr zeitig unter (hier ist ja Winter) und von der beginnenden Dämmerung bis zum Sonnenuntergang bleibt meist wenig um noch einzukaufen und einen Übernachtungsplatz zu suchen. So ist es meist schon dunkel, wenn wir endlich unsere Zelte aufgebaut haben, zumal sich zeigt, dass geeignete Plätze recht rar sind. Am einfachsten ist es immer am Meer. In den Bergen werden wir aber durch einen grandiosen Sternenhimmel und helle Mondnächte entschädigt.
Meine anfänglichen Bedenken, dass ich auf den endlos langen Geraden schnell ermüde und einschlafe (so wie in Sibirien), wurden schnell zerstreut. Trotz der geringen Vegetation ist die Landschaft sehr abwechslungsreich. Weite Ebenen, tiefe Schluchten, grandiose Küstenabschnitte und immer wieder die in der Ferne weiß leuchtenden Andengipfel machen die Fahrt recht abwechslungsreich und Begegnungen wie mit den neugierige Seelöwen und Pelikane, die sich wohl wundern, was wir da treiben lassen keine lange Weile aufkommen.
Tankstellen sind auf den langen Abschnitten zwischen größeren Städten eher rar und man sollte nicht zuviele Möglichkeiten auslassen, sonst geht es einem wie uns - kurz vor Antofagasta ist bei Hendrik der Sprit alle und Torsten muss von seinem geringen Rest noch etwas abgeben. Beider scheinen sich wohl die letzten km nur auf Ihre Tankanzeigen konzentriert zu haben, denn die neben der Straße aus dem Sand ragende "Hand der Wüste", wo Torsten unbedingt uns fotografieren wollte, lassen sie beide ohne Reaktion links liegen. Martina hatte wohl recht, als sie uns sagte, dass man die Hand eigentlich nicht übersehen kann, aber es gebe auch welche die sie nicht sehen. Mein Vorteil ist aber auch, dass ich das Problem mit der Tankanzeige nicht habe. Die zeigt eh immer leer an.
Tagsüber brennt auf den Hochebenen die Sonne und sorgt für Temperaturen bis knapp 40°. Nachts kühl es sich dann aber schnell bis auf knapp über 0° ab. Auch ein Grund besser am Meer zu schlafen. Dort sinkt die Temperatur nicht unter 10°. Dabei erlebten wir mehrmals das Phänomen, dass bei ca. 500 bis 700m Höhe sich die vom Meer aufsteigende Luft zu Nebel kondensiert und die Temperatur innerhalb weniger 100 Meter von weit über 30° auf deutlich unter 10° sinkt, um dann zum Meer hin auf fast 20° wieder anzusteigen. Die Mischung aus ziehenden Nebelschwaden und Sonnenlicht gibt der Landschaft ein gespenstiges Aussehen von schauriger Schönheit.
Der Abstecher nach Pisagua an unserem letzten Abend in Chile hat sich gelohnt. Eine schöne kleine Stadt am Meer und ein toller Platz zum Zelten mit grandioser Aussicht über die Bucht.
Frühstück gibt es, wie auch die Tage zuvor, in einer der am Straßenrand stehende Posada. Diese sehen zwar meist eher aus wie abrissreife Hütten und man kann sich kaum vorstellen, dass es da was vernünftiges gibt, aber überall ordentliches und schmackhaftes Essen.
Auf der Fahrt zum Grenzübergang nach Peru in Arica bekommen wir schon mal einen kleinen Vorgeschmack, wie Straßen in Südamerika auch aussehen können. Hier wird die Panamerikana neu gebaut. Heißt für uns: Warten an Vollsperrungen und viel Staub auf unbefestigten Pisten fressen.
Der Grenzübertritt hinter Arica verkäuft ohne größere Probleme. Torsten ist wohl die Aufmerksamkeit die wir erhalten zu gering. Also legt er sein Motorrad spektakulär vor das Abfertigungshäuschen – jetzt schauen alle her und freuen sich offensichtlich über die Abwechslung und die freundlichen Grenzer helfen und bei der Abwicklung der schwer zu durchschauenden Formalitäten. -Warum wir das für uns wichtigste Formular für die Einfuhr der Motorräder (mit 3 Durchschlägen) im Obergeschoß des Gebäudes in der Kantine an der Kasse kaufen müssen und nicht gleich bei der Abfertigung ausgehändigt bekommen, wird wohl ein Geheimnis der peruanischen Bürokratie bleiben. Nach 1,5 Stunden sind wir in Peru.