Tag 22 - 09.02.2017

22. Tag Warten

 
Ich habe mir überlegt, was hätte ich getan… Erst mal so weit wie möglich Richtung Chaiten, dann Übernachtung suchen und am nächsten Tag Arbeitsteilung: 2 Mann fahren zurück und einer kümmert sich um die Tickets für die Fähre.

Daher rechne ich nicht mit Hilfe vor 10 Uhr, kann also ausschlafen. Um mir die Zeit zu vertreiben, schreibe ich am Reisebericht und bereite ihn für die Veröffentlichung vor, wenn wir das nächste Mal einen Internetanschluss haben.

Gegen 10:30 Uhr treffen Torsten und Hendrik mit dem Pickup tatsächlich auch ein. Hendrik, beeindruckt von der Delle in der Felge meint nur knapp - "Reparatur mit Kaltverformung funktioniert nicht, haben wir schon mal probiert".

Butzl (Torstens Motorrad) hat es wohl schon geahnt. Vorn steckt ja noch das Rad von Andreas. Hat zwar auch eine Delle, aber fahren kann man damit noch gut. Butzl wehrt sich heftig, aber am Ende können wir es auf der knappen Ladefläche so aufbocken, dass Hendrik das Vorderrad ausbauen und tauschen kann. Danke Butzl! Wir hätten sonst bestimmt 2 Tage verloren um irgendwo einen Schmied aufzutreiben, der das Rad notdürftig in Form gebracht hätte.

Auf nach Chaiten - reichlich Baustellen, zum Glück meist nicht oder nur kurz gesperrt.

Andreas hat inzwischen den Ablauf der Fahrt mit den Fähren bis Puerto Mont erkundet. Leider konnte er die Tickets noch nicht kaufen - von jedem sind der Pass und die Fahrzeugpapiere notwendig. Das bedeutet wieder mal warten. Obwohl nur 2 Kunden vor uns sind dauert die endlose Prozedur fast eine Stunde. Wie so vieles hier. Ob Geld tauschen auf der Bank oder einkaufen. Die Geschwindigkeit der Bearbeitung richtet sich wohl nach der Anzahl der Wartenden. Kurze Schlange: man glaubt gar nicht wie viel bei einem simplen Brotkauf geredet werden kann. Lange Schlange: die Bearbeitungsgeschwindigkeit erhöht sich deutlich, kommt aber noch lange nicht an die in Deutschland gewöhnte heran. Zeit braucht es immer.

Chaiten kann man nicht gerade als schönen Ort bezeichnen. Auf uns wirkt sie wie eine Ansammlung von Bretterbuden in unterschiedlichem Zustand - meisten schlecht.

Die Landschaft aber entschädigt für den tristen Eindruck. Bei einem Kaffee können wir in der Ferne einen aktiven Vulkan mit einer Rauchfahne erkennen.

Abfahrt der ersten Fähre ist um 7 (nächster Tag). Uns wurde aber empfohlen, spätestens um 6 Uhr dort zu sein. Bis dahin sind es noch 50 km staubige Schotterpiste durch den Regenwald bei viel Gegenverkehr. Ist wohl gerade eine Fähre angekommen.  Die Gefahr wird noch erhöht, da sich einzelne Gruppen offensichtlich Rennen durch den Dreck liefern müssen und dabei manchmal vergessen, dass ja auch noch jemand entgegenkommen kann.

Zu den Landschaften habe ich schon viel geschrieben. Schaut Euch einfach die Bilder an. Der freche Vogel am Wegesrand hat wohl erkannt, dass es einfacher ist, Touristen anzubetteln als Mäuse oder Hasen zu jagen.

Am Ziel gibt es nur einen Campingplatz. Sehr schön gelegen, aber ohne Zufahrt. Nur zu erreichen über eine Hängebrücke - Fußmarsch von gut 400 m und das mit dem Gepäck. Auf einer großen Wiese am Fluss finden wir dort eine schöne Stelle.

Endlich kommen wir dazu das geschmuggelte argentinische Rindfleisch zu braten. Mangels Feuer und Grill auf dem Kocher. Ist uns wider Erwarten gut gelungen. Das beste Rindfleisch auf der Tour.

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